Future Fairy Tales

Möglich, dass gedruckte Bücher irgendwann aus unserem Leben verschwunden sein werden. Zum Jubiläum „1000 Jahre Gutenbergpresse“ im Jahre 2440 werden 1000 von ihnen neu aufgelegt. Eines davon – Future Fairy Tales – spricht junge Lesende an, Future Fairy Tales die vermutlich noch nie ein gedrucktes Buch in der Hand gehalten haben. Die in ihm enthaltenen Gedichte, Tagebucheinträge, Kinderlieder, Kurzgeschichten, Videos oder Braincasts sind inspiriert von zehn Märchen der Brüder Grimm. „Natürlich sind Aschenputtel, Schneewittchen & Co keine hilflosen jungen Frauen mehr“, weiß der Klappentext, „die darauf warten, dass ein Prinz sie erlöst.“ Nein, die Protagonistinnen lesen keine Linsen aus der Asche, sie kochen keinen süßen Brei und Rapunzel lässt nicht ihr Haar herunter. Stattdessen kennen sich die Märchenheldinnen mit digitalen Medien aus, bereiten Smoothies zu und betätigen einen defekten Lift. Ihre Sehnsüchte und Wünsche dagegen sind die gleichen geblieben. Märchen neu in die Zukunft zu schreiben, ist verführerisch. Sie erinnern entfernt an alte Märchen, wirken aber oberflächlich und konstruiert. Interessierten Leser/innen können sie dennoch einen Einblick in eine gar nicht so ferne Zukunft bieten.

Christiane Raeder

Christiane Raeder

rezensiert für den Borromäusverein.

Future Fairy Tales

Future Fairy Tales

Holly-Jane Rahlens ; aus dem Englischen von Christiane Steen ; illustriert von zehn Illustratorinnen der Zukunft
Rotfuchs (2022)

272 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 997893
ISBN 978-3-499-00635-7
9783499006357
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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