Ein ehrliches Leben
Als Simon seinen Heimatort in der schwedischen Provinz verlässt, um in Lund Jura zu studieren, hofft er, sein langweiliges Leben hinter sich zu lassen. Doch auch das Studium befriedigt ihn nicht. So wirkt die Bekanntschaft mit Max, einer Anarchistin, wie eine Befreiung auf ihn. Max wohnt mit einer Gruppe junger Anarchisten zusammen. Bald hat Simon nur noch ein Ziel: Er möchte diesen coolen 'Banditen' angehören. Durch seine Liebe zu Max wird Simon immer tiefer in deren kriminelle Handlungen hineingezogen. Schließlich wird ihm bewusst, dass ihn seine angeblichen Freunde nur benutzt haben, um den ganz großen Coup vorzubereiten: einen Überfall auf den Medienstar Marie Conti. Joakim Zander erzählt die Geschichte der Radikalisierung seiner Hauptfigur stringent ohne breit angelegte Nebenhandlungen. Da er dabei konsequent die Ich-Perspektive Simons einsetzt, gelingt es ihm, die emotionale Entwicklung seines Protagonisten intensiv und glaubwürdig zu vermitteln. – Ein Roman über die Suche eines jungen Mannes nach Anerkennung und Liebe, aber auch eine Auseinandersetzung über die sozialen Ungerechtigkeiten in der schwedischen Gesellschaft.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein ehrliches Leben
Joakim Zander ; aus dem Schwedischen von Ulla Ackermann und [einem weiteren]
Rowohlt Polaris (2024)
427 Seiten
kt.