Dear Martin
Binnen weniger Sekunden ist Justyce mit Handschellen gefesselt. Seine schwarze Hautfarbe macht ihn für die weißen Polizisten verdächtig, als er seine betrunkene weiße Freundin davon abhalten will, sich hinter das Steuer zu setzen. Justyce kommt aus dem Arrest frei, andere bezahlen mit dem Leben, weil sie wegen ihrer Hautfarbe sofort als aggressive Verbrecher abstempelt werden. Justyce glänzt aber auch durch schulische Bestleistungen und ihm scheint eine erfolgreiche berufliche Laufbahn bevorzustehen. Die Widersprüche bringen ihn in innere Konflikte. Er möchte dem schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King nachfolgen, der durch gewaltfreien Widerstand Erfolg hatte. Doch dieser Weg scheint immer wieder in Sackgassen zu enden. Als sein bester Freund neben ihm im Auto erschossen wird, eskaliert der Konflikt und Justyce findet nur mit der Hilfe guter Freunde den Weg aus der Gewaltspirale. - Das Thema latenter Rassendiskriminierung wird hier manchmal etwas zu plakativ verarbeitet, um völlig zu überzeugen. Insgesamt kann das Buch aber hilfreich sein zum Nachdenken über eigene Vorurteile. (Übers.: Karsten Singelmann)
Ela Wildberger/STUBE
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Dear Martin
Nic Stone
Rowohlt Taschenbuch-Verl. (2018)
Rowohlt Rotfuchs ; 21833
254 S.
fest geb.