Mein Name ist Leon
London, 1980: Der fast neunjährige Leon muss miterleben, wie seine Mutter Carol an psychischen Problemen zerbricht und sich nicht mehr um ihn und seinen kleinen Halbbruder Jake kümmert. Leon hilft, wo er kann, doch eines Tages wird Carol ins Krankenhaus eingewiesen und er und Jake kommen zur liebevollen Pflegemutter Maureen. Die Väter der beiden Jungen sind spurlos verschwunden. Die Sozialarbeiter suchen unermüdlich nach einer Familie, die die beiden Brüder gemeinsam adoptiert, doch niemand will Leon - offensichtlich wegen seiner dunklen Hautfarbe. Der hellhäutige und blonde Jake hingegen, lässt sich leicht vermitteln. Eines Tages taucht ein junges Paar auf, das Jake samt Spielzeug für immer mitnimmt. Leon ist verstört, versteht nicht, warum er zurückbleiben muss. Er leidet auch darunter, dass er in der Schule keine Freunde hat und fängt an zu stehlen. Dann droht er auch noch Maureen zu verlieren. Doch Leon hat gelernt, zu kämpfen. Und es ist ausgerechnet Gartenarbeit in einem Schrebergarten, die ihn neue Kraft schöpfen lässt und Ordnung in sein Seelenleben bringt. - Der Roman ist aus der Perspektive des neunjährigen Leon geschrieben, die Einblicke in seine kindliche Gedanken- und Gefühlswelt ermöglicht. Durch einfließende Kommentare der Erwachsenen erhält der Leser umfassende Informationen über Leons tragische äußere Situation. Eine anrührende lesenswerte Geschichte über einen kleinen Jungen, der nie aufgibt und der stets bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Sehr empfehlenswert. (Übers.: Katharina Naumann)
Birgit Fromme
rezensiert für den Borromäusverein.
Mein Name ist Leon
Kit de Waal
Rowohlt Polaris (2016)
319 S.
kt.