Die Wunder

Tausende Frauen demonstrieren 2018 auf den Straßen Madrids für Gleichberechtigung. Unter ihnen sind María und ihre Enkelin Alicia, die sich jedoch nicht kennen. María wurde Anfang der 50er Jahre in ärmlichen Verhältnissen geboren. Ihre Geschwister Die Wunder und sie können nur wenige Jahre zur Schule gehen; Geld für weitere Bildung ist nicht vorhanden. Mit 16 Jahren wird María schwanger. Ihre Tochter Carmen lässt sie bei Eltern und Geschwistern zurück und zieht nach Madrid, um Geld zu verdienen. Sie bekommt Kontakt zur Bürgerrechtsbewegung und lernt im Laufe der Jahre, ihre eigene Meinung zu äußern. Zu ihrer Familie hat sie kaum Kontakt. Ihre Tochter Carmen wird ebenfalls früh schwanger. Carmens Mann hat mehrere Restaurants, die beiden Töchter Alicia und Eva tragen Markenkleidung und sind auf einer teuren Privatschule angemeldet. Doch als sich der Vater selbst tötet, weil ihn die Forderungen seiner Gläubiger erdrücken, ist der Traum vom besseren Leben zu Ende. Carmen zieht zurück in das Viertel ihrer Kindheit. Alicia wird jede Nacht von ihrem erhängten Vater verfolgt. - Die junge Lyrikerin Medel (Jahrg. 85) erzählt in ihrem ersten Roman von drei Frauengenerationen in Spanien. Anhand der Themen Familie, Bildung und Sexualität erzählt sie von der Schwierigkeit, als Frau ein selbstbestimmtes Leben zu führen und dem Machismo die Stirn zu bieten. Ein beeindruckendes Debüt aus dem Gastland der Frankfurter Buchmesse!

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Wunder

Die Wunder

Elena Medel ; aus dem Spanischen von Susanne Lange
Suhrkamp Verlag (2022)

218 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611237
ISBN 978-3-518-43028-6
9783518430286
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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