Väter

In diesem autobiografischen Roman schildert der Berliner Schriftsteller Paul Brodowsky seinen Versuch, dem Leben seines 1933 geborenen Vaters näher zu kommen. Er will in Erfahrung bringen, welche Prägungen dieser durch den Nationalsozialismus erfahren Väter hat und wie weit die Persönlichkeit seines Vaters auch bei ihm selbst durchschlägt. Diese Auseinandersetzung mit seinem Vater - und darüber hinaus auch mit seinem Onkel Paul - bettet Brodowsky in sein eigenes Leben ein. Ereignisse wie der Anschlag auf das World Trade Center tauchen dabei ebenso auf wie der Amoklauf von Halle oder Brodowskys Alltag mit seiner Frau Judith und den Kindern Anouk und Milan. Das Buch wird bestimmt durch lange Sätze und einem häufig assoziativen Wechsel von Themen und Schauplätzen. Detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Emotionen des Autors ergänzen den vielschichtigen auf eine Fülle von Einzelheiten konzentrierten Stil. Was dabei entsteht, ist ein Buch, das dem Zeitgeschehen und den privaten Erfahrungen des Autors bis in die kleinsten Verästelungen hinein nachgeht, auf der Suche nach dem, was unser Leben und unsere Persönlichkeit ausmacht und formt.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Väter

Väter

Paul Brodowsky
Suhrkamp (2023)

304 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 614913
ISBN 978-3-518-43103-0
9783518431030
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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