Entschuldigen ist nicht mein Ding
Während seine Freunde in den Sommerferien in coole Orte reisen, muss der 15-jährige Sebastian, genannt Seb, mit seiner alleinerziehenden Mutter auf eine Ostseeinsel, da sie dort eine Kur gegen ihr Asthma hat. Es ist ihm stinklangweilig, vor allem,
weil es keine Gleichaltrigen gibt und er doch vor seinen Freunden so geprahlt hat, im Urlaub viele Mädchen zu küssen. Aber dann trifft er Kim. Doch die ist anders. Sie ist eine der reichen Internatsschülerinnen, verschwindet aber jeden Nachmittag aus der Schule und hat eine Freundschaft mit Karl, einem Obdachlosen, der an der Steilküste in einer Höhle haust. Seb lernt die beiden kennen und erfährt ihre Gründe für ihr jeweiliges Anderssein. Kim und Seb verlieben sich ineinander. Als Karl eines Nachts schwer misshandelt wird und nicht zur Polizei will, machen sich Kim und Seb auf die Suche nach den Tätern. Es stellt sich heraus, dass diese im Internat wohnen. Kim weiß, dass es um Mutproben für die Neuen geht, die von dem Anführer Tom dazu angestachelt werden. Am letzten Tag der Ferien, als Seb mit seiner Mutter abfahren muss, verspricht ihm Kim, nicht mehr wegzuschauen und etwas gegen Tom zu unternehmen. - Die spannende Geschichte erzählt glaubwürdig vom Erwachsenwerden und von der Schwierigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Eine Lektüre, die eine Fortsetzung erwarten lässt. Breit einsetzbar.
Brigitte Hölzle
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Entschuldigen ist nicht mein Ding
Martin Gülich
Thienemann (2015)
188 S.
kt.