I have a dream
Mit "I have a dream" legt Alois Prinz (zuletzt: "Bonhoeffer", BP/mp 18/207) erneut eine hervorragend recherchierte und packend zu lesende Biografie für Jugendliche vor und nimmt sich nun der als Ikone verehrten Person Martin Luther Kings an. Das titelgebende
Zitat stammt aus seiner berühmten Rede, die er am 28. August 1963 vor 250.000 Menschen in Washington gehalten hat und in der er seine Vision von einer friedlichen Welt ohne Rassenhass in Amerika teilte. Dem Lebens Kings, der am 15. Januar 2019 90 Jahre alt geworden wäre, nähert sich Prinz chronologisch an: von seiner Kindheit als Pfarrersohns über sein Theologiestudium, die Familiengründung bis hin zum Aufstieg als Leitfigur der Bürgerrechtsbewegung der 50er und 60er Jahre und schließlich seiner Ermordung. Neben den biografischen Daten gibt Prinz auch interessante Einblicke in das Denken Kings, das u.a. stark geprägt war von den Lehren Mahatma Ghandis und Henry David Thoreaus und stellt Leben und Werk Kings in den Kontext der gesellschaftspolitischen Umstände in den USA der 1950er und 1960er. Deutlich wird auch, dass Prinz nicht nur historisches Wissen rund um die Figur Martin Luther Kings vermitteln will, sondern er zeigt in der intensiven Auseinandersetzung mit dessen Überzeugungen ihre unveränderte Bedeutung für die Gegenwart auf. Auch wenn der Verlag leider auf Illustrationen verzichtet hat, ist das mit Vor- und Nachwort, Zeittafel, Literaturverzeichnis und Quellennachweis versehene Buch ist ein Muss für alle Büchereien.
Vanessa Görtz-Meiners
rezensiert für den Borromäusverein.

I have a dream
Alois Prinz
Gabriel (2019)
254 Seiten
fest geb.