Granatapfeltage
Was für Alternativen gibt es zu einem Lehramtspraktikum, einem voll durchgeplanten Tagesplan und nervigen Eltern? Sehr viele. Greta beschließt, eine davon durchzusetzen, indem sie einfach mit ihrem Fahrrad und Antjom, den sie noch gar nicht so lange kennt, von Berlin nach Spanien durchbrennt. Dabei lässt sie nicht nur ihre behütete Kindheit, sondern auch Lukas und den mit ihm verbundenen Herzschmerz zurück und bricht zu einem neuen Abenteuer auf. Nach ein paar Tagen bereut sie es aber schon fast, mit Antjom aufgebrochen zu sein, da dieser offensichtlich an mehr als nur an einer platonischen Freundschaft mit Greta interessiert ist. Auf ihrer gemeinsamen Reise ändern sie mehrmals ihre Pläne, ärgern sich und lachen zusammen und lernen erst mit Amsterdam und dann - unterwartet schnell - mit Madrid und Andalusien ein Stück Europa kennen. Auf der Strecke trennen sich allerdings ihre Wege, da beide erkennen, dass sie sich uneins sind über ihre Reiseziele und dass man manchmal einfach seinen Herzenswünschen folgen sollte. So begegnet Greta nicht nur neuen Menschen und Situationen, sondern fühlt sich zum ersten Mal frei. Trotz ihres Selbstfindungstrips würde es Greta aber nicht im Traum einfallen, ihre beste Freundin, die schwanger und einsam zu Hause sitzt, im Stich zu lassen. - Ein einfühlsames, spannendes Jugendbuch, in dem sich der Flair Madrids und Andalusiens mit Jugendliebe und Abenteuer vermischt. Sehr zu empfehlen ab 14 Jahren.
Clara Braun
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Granatapfeltage
Karolin Kolbe
Planet! (2016)
174 S. : Ill.
kt.