Seeing what you see, feeling what you feel

Die 17-jährige Lydia Phelps ist eine begnadete Programmiererin. Nachdem durch den Unfalltod ihres kleinen Bruders Lydias Familie zerbricht und sie auch ihre beste Freundin verliert, erschafft sie eine hochentwickelte Künstliche Intelligenz. Angetrieben Seeing what you see, feeling what you feel durch ihre Einsamkeit benennt sie die KI nach ihrem Bruder Henry und verleiht ihr immer menschlichere Züge, bis Lydia davon überzeugt ist, ihren einzigen, wahren Freund vor sich zu haben. Henry wiederum entwickelt sich innerhalb weniger Wochen so schnell weiter, dass die KI mithilfe eines subdermalen Chips zuerst Teil von Lydia wird und dann sogar einen männlichen Körper übernimmt. Lydia ist da bereits völlig fixiert auf Henry und wirft alle Moral und Vorsicht über Bord. Ihr auffälliges Verhalten ruft eine Sondereinheit der Regierung auf den Plan, die alles daransetzt, die KI in die Finger zu bekommen. - Der rasante Cyber-Thriller fesselt den Leser vom ersten Kapitel an. Dabei wird nicht nur die Beziehung zwischen Lydia und Henry packend erzählt, sondern auch die vielen moralischen und ethischen Konflikte zwischen Mensch und Maschine: Kann eine KI wirklich ein eigenes Bewusstsein entwickeln und zwischen Recht und Unrecht unterscheiden? Kann man eine KI soweit vermenschlichen, dass es Mord wäre, sie abzuschalten? - Spannende Fragen für die sehr nahe Zukunft, die in diesem Jugendthriller zwar keine Antwort, wohl aber einen Denkanstoß finden.

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Seeing what you see, feeling what you feel

Seeing what you see, feeling what you feel

Naomi Gibson ; aus dem Englischen von Ulrike Köbele
Planet! (2021)

335 Seiten
kt.

MedienNr.: 982015
ISBN 978-3-522-50705-9
9783522507059
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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