Antoni Gaudí
Von kaum einem anderen Architekten finden sich derart viele Bauwerke auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Dabei ist sein Oeuvre durchaus überschaubar, begrenzt auf Katalonien und doch durch die Einzigartigkeit dieses Genies zu Weltruhm gelangt.
Kathrin Benz ist dem Sohn des Kesselschmieds aus der Provinz in jahrelanger Recherche gefolgt und hat mit ihrer Biografie Gaudís ein spannendes und sehr gut lesbares Buch vorgelegt. Der beinah im Studium gescheiterte, unverheiratete Gaudí (1852-1926) traf in Barcelona Mäzene und Förderer, die seine eigenwilligen Ideen unterstützen, welche zugleich Teil hatten an der erwachenden Nationalbewegung der Katalanen und einer Erneuerung der Kirche. Als tief gläubiger Katholik berief er sich auf die Schöpfung, die Naturgesetze, die ihm zu seinen Formen und Bauwerken inspirierten. – Kathrin Benz zeichnet den Lebensweg, die Eigenarten der Bauten und das Umfeld Gaudís nach, ohne Übertreibung, kundig und stets die Verständlichkeit ihrer Darstellung im Auge behaltend. Diese talentvolle Biografie eines höchst talentierten Architekten und Katholiken kann daher allen Beständen, besonders jenen mit Kunst- und Architekturschwerpunkt empfohlen werden.
Helmut Krebs
rezensiert für den Borromäusverein.

Antoni Gaudí
Kathrin Benz
Herder (2025)
384, [16] Seiten : Illustrationen (überwiegend farbig)
fest geb.