Die Dame vom Versandhandel

Zur Zeit des Wirtschaftswunders führen Kurt und seine wesentlich jüngere Frau Annie einen der ersten Versandhandel Deutschlands. Als sie Mutter wird, fällt es ihr schwer, eine Zeit lang von der Firma abgeschnitten zu sein und sich nur um Haus und Die Dame vom Versandhandel Tochter zu kümmern. Doch mit ihren mutigen und modernen Ideen wird sie bald zur offiziellen Geschäftsführerin der Firma. Ihr Mann, der ihr voll vertraut und sich sowieso lieber dem Dressurreiten widmet, lässt ihr freie Hand. Annie sehnt sich nach der Zeit, als sie Hand in Hand arbeiteten. Nach und nach eröffnet sich ihr ein Geheimnis, dass sowohl Kurts als auch ihre Familie betrifft, die beide nach dem Zweiten Weltkrieg aus Polen vertrieben wurden. Dadurch wird ihr Leben auf eine harte Probe gestellt. - Der Klappentext des Buches führt etwas in die Irre, handelt das Buch doch in erster Linie von der (etwas übertrieben) verworrenen Familiengeschichte der Eheleute und erst in zweiter Linie vom stetig wachsenden Versandhandel. Über diesen ebenso wie über Musik, Automobile und Berühmtheiten gelingt es dem Autorenduo Ulrike Gerold und Wolfram Hänel alias Ulrike Wolff jedoch wunderbar, das Zeitkolorit einzufangen. Die sympathische Protagonistin Annie ist eine für die damalige Zeit sehr selbstbewusste, emanzipierte Frau. Ein angenehm unkomplizierter, kurzweiliger Schreibstil. - Gerne empfohlen.

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Dame vom Versandhandel

Die Dame vom Versandhandel

Ulrike Wolff
Ullstein (2020)

480 Seiten
kt.

MedienNr.: 943125
ISBN 978-3-548-06125-2
9783548061252
ca. 10,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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