Bismarck

Noch eine Bismarckbiografie? Gibt es nicht schon genug? Was ist mit den Büchern von Gall, Engelberg und Pflanze, allesamt gewichte Bismarckbiografen, um nur die wichtigsten zu nennen. Das waren die ersten Gedanken, welche dem Verfasser dieser Zeilen Bismarck durch den Kopf schossen, als ihm das Buch zur Besprechung angeboten wurde. Andererseits priesen sämtliche Rezensenten in den großen Tageszeitungen das Buch geradezu hymnisch. Die Lektüre versprach also, in jedem Falle interessant zu werden! Und in der Tat versteht es der amerikanische Historiker, eigene Akzente zu setzen. Steinberg zeichnet souverän und zuverlässig das Bild einer zwiespältigen Persönlichkeit, die sich genial und skrupellos, aber auch ganz schüchtern und zerbrechlich geben konnte. Entscheidende Vorzüge gegenüber den bisherigen Biografien liegen dabei weniger in der Deutung der Persönlichkeit und ihrer historischen Gewichtung, über die man getrost zu streiten vermag, sondern in der Breite, mit der hier die Zeitgenossen selbst zu Wort kommen, sowie in der guten Lesbarkeit des Buches.

Bernhard Lübbers

Bernhard Lübbers

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Bismarck

Bismarck

Jonathan Steinberg
Propyläen (2012)

745, [16] Bl. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 367054
ISBN 978-3-549-07416-9
9783549074169
ca. 29,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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