Wir können auch anders
Ging es Maja Göpel in ihrem letzten Buch ("Unsere Welt neu denken", BP/mp 20/472) um Ideen und neues Denken, um Ökonomie und Ökologie zu vereinen, so schreibt sie nun über das daraus folgende Handeln. Seit 25 Jahren arbeitet die Professorin als Nachhaltigkeits- und Transformationsforscherin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Es reicht ihr nicht, sich mit Symptomen und Einzelaspekten zu befassen, sondern sie will die Ursachen und das System an sich ändern. Historisch betrachtet weist sie auf vielerlei „Kipp-Punkte“ hin (Krisen, Ideengeschichte, neue Technologien oder Energiesysteme), die das bestehende Gleichgewicht stören und gleichzeitig enorme Wirkung entfalten. Daraus resultierend fragt sie: "Wie können wir heute Dinge wenden? Wo müssen Strukturen geändert werden oder wer kann die Veränderungen anschieben?" Göpel macht Vorschläge zum Teilen, Abgeben und Borgen. Die Innenstädte könnten neu organisiert werden und zur sicheren Versorgung, Gesundheit und Arbeit beitragen. Aus dem Buchtitel „Wir können auch anders“ kann man daher einen Aufruf und eine Ermutigung herauslesen. – Für alle Büchereien empfohlen.
Berthold Schäffner
rezensiert für den Borromäusverein.
Wir können auch anders
Maja Göpel ; unter Mitarbeit von Marcus Jauer
Ullstein (2022)
358 Seiten
fest geb.