So viel Liebe
Bis zur Krebsgala im Fernsehen hatte Lea immer noch Hoffnung, dass ihre Mutter gesund werden könnte. Doch nun muss sie ausgerechnet von ihrer besten Freundin Noa erfahren, dass ihre Mutter im Fernsehen gesagt hat, dass sie sterben wird. Sie beschließt, Noa ab jetzt zu hassen, weil sie glaubt, dass dann ihre Mutter weiterleben wird. Sie denkt, jeder schaut sie nun mitleidig an und in ihr wächst die Wut auf alles und jeden. Am liebsten würde sie gar nicht mehr aus dem Haus gehen, aus Angst ihre Mutter könnte gestorben sein, wenn sie wieder zurückkommt. Ihre Familie, ihre Freunde und ihre Mutter helfen ihr durch ihre bedingungslose Liebe und durch ihr Verständnis, mit der Situation zurechtzukommen, obwohl es für alle schwer ist. Gemeinsam schaffen sie es, dass Lea den nahenden Tod der Mutter zu akzeptieren lernt. - Ein unglaublich warmherziges, aufwühlendes und berührendes Buch über Leas Nöte und Ängste in dieser dramatischen Situation. Lea kämpft sich durch alle Emotionen: Wut, Angst, das Gefühl verlassen zu sein und verlassen zu werden, Leugnen und nicht zuletzt die Liebe, die sie von ihrer Familie und ihren Freunden erfährt. Sie macht es sich nicht leicht und leidet sehr. In teilweise sehr kurzen Kapiteln werden die letzten Monate von Leas Mutter aus Leas Sicht geschildert. Es zeigt die Mutter im Krankenhaus und auch zu Hause, wo sie zuletzt ihr Bett im Wohnzimmer hat, weil sie zu schwach ist, die Treppen zu steigen, und der Vater auf der Couch neben dem Bett der Mutter schläft. Es zeigt auch, welche Vorbereitungen die Mutter für die Zeit nach ihrem Tod trifft, um Lea auch danach noch mit Liebe zu umarmen. Das Buch ist allen sehr empfohlen, sollte aber von jüngeren Lesenden nicht ohne Begleitung durch Erwachsene gelesen werden.
Angela Hagen
rezensiert für den Borromäusverein.
So viel Liebe
Moni Nilsson ; aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch
Carlsen (2020)
125 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10