Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden

Wer mit offenen Augen unterwegs ist, findet auch etwas, ohne dass er danach suchen muss. Für den neunjährigen Henry sind seine obsessiven Streifzüge nicht nur ein ungewöhnliches Hobby, sondern auch ein tiefes Bedürfnis, dem er schon sehr lange Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden nachgeht. Er findet Kuscheltiere, Katzen, Schlüsselanhänger, Spazierstöcke und auch ein Gebiss. Akribisch listet er die Fundsachen auf und deponiert sie wie in einem Fundbüro ordentlich in seinem Kinderzimmer. Mit detektivischem Spürsinn findet er etliche Besitzer:innen, denen er heimlich die verlorenen Stücke zurückbringt. Freunde sucht Henry nicht und wird doch von Pippa gefunden. Sie lässt nicht locker und ist fasziniert von Henrys Suche nach verlorenen Dingen und ebenso vom Finden der Besitzer:innen. Zusammen finden sie eine Katze und müssen eine Geheimschrift entziffern. - Die Streifzüge durch Leipzig regen zur Geschichtenwanderung mit diesem Buch an. Alles hat in dieser feinfühligen und humorvollen Erzählung mit dem Verschwinden, mit Vergesslichkeit und Verlust zu tun. Der Tod seiner Mutter schwingt als dunkler Ton mit, der durch die lebenshungrige Pippa gemildert und letztlich zum Verstummen gebracht wird. Die Illustratorin gibt dieser wunderbaren Geschichte noch ein geniales Extra: Oben rechts wird das Knopfglas zum Daumenkino und die beiden Vorsatzblätter setzen den Anfang und den Schluss perfekt in Szene. Eine tolle Geschichte mit Spannung, Abenteuer, Humor und dem Wert von Freundschaft.

Manuela Hantschel

Manuela Hantschel

rezensiert für den Borromäusverein.

Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden

Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden

Maja Konrad ; mit Bildern von Stefanie Jeschke
Carlsen (2023)

124 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 615961
ISBN 978-3-551-55842-8
9783551558428
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Systematik: K
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