Den Mond aus den Angeln heben
Bob (fast 13) macht sich mit seiner jüngeren Schwester Marie Claire (10), genannt Ratte, auf den Weg von Kanada nach New York zu einem Onkel (der vielleicht Drogendealer ist), denn nach dem Tod des Vaters wollen sie um keinen Preis in ein Heim. Ratte ist vielseitig begabt, lebt als Genie am Rande des Wahnsinns und hat auch immer wieder erschreckende Anfälle. So stolpern die zwei von einer gefährlichen Situation zur nächsten und lernen vom berühmten Rapper bis zum Kleinbetrüger viele Menschen kennen. Sie landen tatsächlich in New York, finden den (steinreichen) Onkel, doch für Ratte endet es nicht wirklich gut. - Dieses Buch ist ein Glücksfall für den Leser, die Leserin: es quillt über von witzigen und aberwitzigen, abenteuerlichen und tragischen Ereignissen. Jede Person ist einzigartig und wird differenziert charakterisiert. Dabei ist die Grundstimmung eher melancholisch, der Ich-Erzähler tendiert zum Pessimismus und als Leser/in fühlt man sich mehr als einmal gedrängt, den Figuren einen Platz bei sich anzubieten. - Ein Buch zum Lachen und Weinen, für das es nur eines gibt: Lesen!
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Den Mond aus den Angeln heben
Gregory Hughes
Carlsen (2011)
349 S.
fest geb.