Tag der Krokodile
Jabu spielt gerade mit seinen Freunden aus dem Dorf Fußball, als sich Jeeps mit Soldaten nähern. Die politische Situation in Simbabwe ist angespannt, die Menschen leiden Hunger, und Präsident Mugabe setzt brutale Gewalt ein, um an der Macht zu bleiben. Die Soldaten richten im Dorf ein Blutbad an, sodass Jabu und sein behinderter Bruder Innocent, die durch Zufall überleben, fliehen müssen. Sie finden einen Lastwagen, mit dem sie bis an die Grenze fahren können. Dort vertrauen sie sich einer Schleuserin an. In kleinen Gruppen werden die Flüchtlinge durch den reißenden Fluss gebracht, wo sie auf der anderen Seite nicht nur Räuber und Krokodile erwarten, sondern auch Grenzpolizei und die wilden Tiere eines Naturparks. Innocent und Jabu überleben die gefährlichen Situationen. In Südafrika greift sie der Fahrer eines Jeeps auf, der Arbeitskräfte für eine riesige Tomatenfarm sucht. Dort können sie arbeiten, haben ein Dach über dem Kopf und genug zum Essen. Doch nach einigen Monaten erleben die Brüder die Feindschaft der einheimischen Bevölkerung, denen die illegalen Einwanderer die Arbeitsplätze wegnehmen. Deshalb brechen sie wieder auf, diesmal in Richtung Johannesburg, wo sie in einem heruntergekommenen Township landen. Als Innocent bei Ausschreitungen der einheimischen Bevölkerung, die selber unter dem Existenzminimum lebt, ermordet wird, ist Jabu ganz allein auf der Straße und beginnt Klebstoff zu schnüffeln. Doch eines Tages wird er von einem Streetworker entdeckt und in eine Fußball-Mannschaft aufgenommen. - Eine mitreißende Erzählung über ein aktuelles Thema, in einer Sprache erzählt, die es Jugendlichen leicht macht, die verzweifelte Situation der Flüchtlinge nachzuvollziehen. (Übers.: Birgit Schmitz)
Tag der Krokodile
Michael Williams
Carlsen (2013)
259 S.
fest geb.