Gamma draconis
Aiko Moriyama ist Studentin für religiöse Kunst an der Sorbonne in Paris. Als sie sich in Forschungsarbeiten zum Thema Okkultismus vertieft, geraten nicht nur mehrere Experten aus ihrem Umfeld in Gefahr; auch sie selbst wird düster attackiert. Während die Polizei versucht, die mysteriösen Vorfälle zu untersuchen, gerät Aiko nicht nur in so etwas wie fremde Dimensionen, sondern auch ins Visier einer internationalen Organisation. Yoshimis Thriller-Manga "Gamma Draconis" ist in zwei sogenannte Akte unterteilt, denen jeweils ein Prolog voransteht. Der zweite Akt wird etwas überformal durch einen erneut den Schauplatz wechselnden Epilog abgerundet. Das Gamma ist bekanntermaßen der dritte Buchstabe des griechischen Alphabets und hat den Zahlenwert 3. Draconis ist aus dem Lateinischen mit "Drachen" zu übersetzen. Hauptfigur Aiko hat mit dem titelgebenden Gamma Draconis ein okkult anmutendes Rätsel zu lösen. Hier werden Nanoroboter in Organismen transplantiert, entstehen Armeen neuartiger Kreaturen im Biomech-Labor. Wie nebenbei wechseln die Schauplätze im internationalen Geheimagent-Stil und reicht das Übersinnliche bis in Aikos Familiengeschichte hinein. Als gelernter Bildhauer ist Eldo Yoshimi ein vielseitiger japanischer Mangaka und zum Beispiel auch als Fotograf und Musiker aktiv. Mehrere seiner Skulpturen sind in japanischen Städten mit entsprechender Bekanntheit im öffentlichen Raum installiert. Der französische Autor Benoist Simmat ist schon in vielen Genres unterwegs gewesen. Mit Gama Draconis liefert er seine erste Manga-Story. Für Manga-Fans mit Vorliebe für Spannung auf Thriller-Niveau durchaus empfehlenswert. Insgesamt genau wie das Titelbild vielleicht etwas zu verworren.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.
Gamma draconis
Zeichnungen: Eldo Yoshimizu ; Szenario: Benoist Simmat ; aus dem Französischen von Monja Reichert
Carlsen Manga! (2021)
[unpaginiert]
kt.