Der Boxer

Dem jungen deutschen Comic-Künstler Kleist ist es bereits mit [Johnny] 'Cash' (2006), 'Elvis' [Presley] (2007) und [Fidel] 'Castro' (2010 - BP/mp 1¿37) mehrfach meisterhaft gelungen, Lebensgeschichten in Bildform umzusetzen. Mit 'Der Boxer' setzt Der Boxer er diesem Schaffen einen neuen Glanzpunkt auf. In einem reduzierten, teilweise abstrahierenden Zeichenstil mit harten schwarz-weiß Kontrasten erzählt er einer Buchvorlage folgend die Biografie des polnischen Juden Hertzko Haft nach, der die Hölle der Konzentrationslager als brutaler, gewisse Privilegien genießender Schauboxer überlebte. Sein Leiden setzte sich in den Nachkriegsjahren fort, als er erst in Deutschland, dann als Einwanderer in den USA um seinen Platz in der Gesellschaft kämpfen musste. Psychisch gebrochen war Haft stets bereit selbst auszuteilen, wenn es ums eigene Überleben ging. Die Suche nach seiner Jugendliebe Leah gab er dabei nicht auf. Eine packende und tief berührende Graphic Novel. Breit empfohlen.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Boxer

Der Boxer

Reinhard Kleist. Nach dem Buch "Eines Tages werde ich alles erzählen" von Alan Scott Haft
Carlsen (2012)

Graphic Novel
193 S. : überw. Ill.
fest geb.

MedienNr.: 571927
ISBN 978-3-551-78697-5
9783551786975
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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