Beate & Serge Klarsfeld

Die Welt wurde aufmerksam auf Beate Klarsfeld, als sie 1968 den damaligen Bundeskanzler Georg Kiesinger vor dem CDU-Parteitag ohrfeigte. Sie wollte dadurch aufmerksam machen auf seine Verantwortlichkeit für Nationalsozialistische Propaganda und das Beate & Serge Klarsfeld Verbreiten von Judenhass im Dritten Reich. Eine Schande für Deutschland, so sahen es Klarsfeld und weitere Prominente (u.a. Günther Grass, Willi Brandt), dass ein ehemals führender Nazi an der Spitze der Bundesrepublik stand. (Pikantes Detail: ihr damaliger Verteidiger, Horst Mahler wurde später zum Rechtsextremisten und Antisemiten). Zusammen mit ihrem Mann, dem französischen Juden Serge Klarsfeld, setze sie sich unermüdlich dafür ein, ehemalige Naziverbrecher vor Gericht zu bringen. Die Verfolgung des ehemaligen Schlächters von Lyon, Klaus Barbie, endete damit, dass er im Exil aufgespürt und verurteilt wurde. Diesem Kapitel widmet sich der Comic ausführlich und zeigt dabei die Verstrickung höchster politischer Kreise nicht nur in den südamerikanischen Staaten. Die Mittel des Comics mit knapper Sprache und emotionalen Bildern können nur andeutungsweise das ganze Ausmaß nationalsozialistischer Netzwerke nach dem Krieg aufarbeiten. Sie können aber auffordern, sich mit diesem dunklen Kapitel der Weltgeschichte, das noch lange nicht überwunden ist, weiter auseinanderzusetzen.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Beate & Serge Klarsfeld

Beate & Serge Klarsfeld

Pascal Bresson ; Sylvain Dorange ; nach dem Buch "Erinnerungen" von Serge und Beate Klarsfeld ; aus dem Französischen von Christiane Bartelsen
Carlsen (2021)

198 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 603244
ISBN 978-3-551-79347-8
9783551793478
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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