Die Frau ohne Grab
Im Sommer 1945 wird die in Laþko lebende, mit einem Slowenen verheiratete Großtante des Autors von einem jugoslawischen Partisan nach Hrastovec verschleppt und stirbt dort nach wenigen Wochen. Dieses Ereignis veranlasst den Autor, akribische Nachforschungen anzustellen. Auch wenn er einig Details aus ihrem recht unbekannten Leben ans Licht bringt, ist das Buch vor allem eine Geschichte des konfliktbeladenen Verhältnisses zwischen Deutschen und Slowenen im 19. und 20. Jh. in der ehemaligen Untersteiermark und ein intensiver Bericht über seine Vorfahren, seinen Vater und seine Verwandten, die besonders in der Zeit des Großdeutschen Reiches als überzeugte und aktive Nationalsozialisten viel zu den konfliktträchtigen Ereignissen beigetragen haben. Es ist ein schonungsloser Bericht über das historische Geschehen in einer friedlosen Zeit.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Frau ohne Grab
Martin Pollack
Paul Zsolnay Verlag (2019)
179 Seiten : Illustrationen, Karten
fest geb.