Die Istanbul Passage
Istanbul, kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Leon ist hauptberuflich im Tabakgeschäft tätig, nebenher erledigt er Botengänge für den US-Geheimdienst. Eines Nachts nimmt er einen Mann in Empfang, der in die USA gebracht werden soll. Doch der Auftrag geht schief. Jemand lauert ihnen auf und eröffnet das Feuer, Leon erschießt den Angreifer. Am nächsten Tag erfährt er, dass es sich dabei um seinen Auftraggeber Tommy King handelte. Der Fremde, Alexie, für den Leon eine Unterkunft besorgt hat, entpuppt sich als führender rumänischer Faschist. Von nun an kann Leon niemandem mehr trauen. Er entschließt sich, die Hintergründe von Tommys Verrat aufzudecken, auch wenn er dafür mit Alexie kooperieren muss. - Kanon gelingt ein komplexer Agententhriller mit glaubwürdigen Figuren und ernsthaften Fragen nach dem Stellenwert von Moral und Verantwortung im persönlichen Leben und in der internationalen Politik. Die Sprache ist an manchen Stellen hart und düster und steht damit im Kontrast zum farbenfrohen Istanbul. Die Stadt ist hier mehr als nur Kulisse. Sie gibt dem Roman seine einzigartige Stimmung. (Übers.: Elfriede Peschel)
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Istanbul Passage
Joseph Kanon
C. Bertelsmann (2014)
479 S.
fest geb.