Schmutziger Schnee
In einem Hinterhof findet man die Leiche eines jungen Mannes. Polizist Leo Junker wird zum Tatort gerufen. In zahlreichen kleinen Kapiteln, die Schauplatz- und Zeitwechsel markieren, entsteht ein düsteres Bild des modernen Schweden. Thomas Heber - mit soziologischer Feldforschung befasst und Gegner rechtsextremer Gruppen in Schweden - führt Interviews mit mehreren Kontaktpersonen, die Beziehungen zu diesen radikalen politischen Aktivisten haben. Heber erfährt dabei von einem geplanten Anschlag. Dieses Wissen bedeutet für ihn den Tod. Mitten in den Nachforschungen wird Junker der Fall entzogen, was ihn nicht hindert, privat weiter nach den Zusammenhängen und dem Täter zu suchen. Vermisst wird das Diktaphon des Toten mit wichtigen Aufnahmen. Lisa Swedberg, Interviewpartnerin und Freundin des Toten, übergibt Junker die brisanten Aufzeichnungen. Leo Junker bewegt sich in einem Dickicht von Einwanderungsproblematik, schwedischem Nationalsozialismus, Fremdenfeindlichkeit, Demos dafür und dagegen, links- und rechtsextremen Aktivisten, Treue und Freundschaft sowie Verrat, bis es ihm gelingt, nach langen Irrwegen die wahren Hintergründe aufzudecken. - Ein spannendes Buch der neuen Leo-Junker-Serie (zum Auftakt s. BP/mp 15/939) - allen Büchereien sehr empfohlen. (Übers.: Susanne Dahmann)
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Schmutziger Schnee
Christoffer Carlsson
Bertelsmann (2016)
411 S.
kt.