Die Katze, die von Büchern träumte
Der Oberstufenschüler Rintaro, welcher mit seinem Großvater bei dessen Buchladen wohnte und arbeitete, zieht sich nach dessen Tod vollkommen in seine Einsamkeit und Apathie zurück. Als eine orangefarbene Tabbykatze den Jungen im Buchladen besucht und ihn darum bittet, die Bücher zu retten, begleitet Rintaro den Kater ohne Hintergedanken und muss nachfolgend vier verschiedene Labyrinthe durchlaufen, in denen er auf angebliche Buchliebhaber trifft, die jedoch allesamt Veränderungen am Konsum von Büchern vornehmen wollen. Getrieben von schierem Entsetzen versucht der Junge, teils mithilfe seiner Klassensprecherin Sayo, die Obersten davon zu überzeugen, was die Liebe zu Büchern wirklich ausmacht, wobei die beiden im schlimmsten Fall befürchten, niemals zu entkommen, sollten sie versagen. - Ein kurzer und demnach schnell zu lesender Roman, der einen unscheinbaren Eindruck macht. Während des Lesens offenbart er jedoch sein ganzes Potential und setzt sich kritisch mit immerwährenden Themen rund um das Konsumieren, Lesen und Besitzen von Büchern auseinander und sorgt dafür, dass man auch als Leser ins Grübeln kommt. Perfekt geeignet ist dieses Buch für Bücherliebhaber, welche nicht nur eine einfache Lektüre suchen, sondern gern hinter die Fassaden blicken und sich und die Gesellschaft hinterfragen.
Franziska Krauß
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Katze, die von Büchern träumte
Sosuke Natsukawa ; aus dem Japanischen von Sabine Mangold
C. Bertelsmann (2022)
190 Seiten
fest geb.