Bis unter die Haut
Willow hat ihre Eltern bei einem Unfall verloren. Sie selbst saß am Steuer und konnte den Unfall nicht verhindern; sie trifft aber keine Schuld, wie sich später herausstellt. Die Schuldgefühle und der Schmerz über den Verlust kann sie nur ertragen, wenn sie sich ritzt. Die Rasierklingen sind ihre Droge. In der Bibliothek lernt sie Guy kennen. Doch die Nähe, die sich entwickelt, macht ihr Angst. Als er Willows Geheimnis entdeckt, bietet er ihr einfühlsam, doch hartnäckig seine Hilfe an. Irgendwann stellt er sie vor die Wahl: er oder die Klingen. - Die Ich-Erzählerin schildert eindringlich den Zusammenhang zwischen Schuld und Verlust und der Notwendigkeit, sich zu verletzten. In diesen Szenen ist ihr Verhalten durchaus mit dem eines Junkies vergleichbar. Mindestens ebenso eindringlich wird das Bild einer innigen Eltern-Kind-Beziehung gezeichnet. Alle Akteure handeln glaubwürdig und werden in ihrer Entwicklung gezeigt. - Authentisch wirkende Lektüre aus einer komplexen Problemansammlung mit der Perspektive eines versöhnlichen Endes. Für Büchereien mit jugendlichem Publikum. (Übers.: Anja Galic)
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Bis unter die Haut
Julia Hoban
cbt (2011)
349 S.
fest geb.