Dann mach ich eben Schluss
Nach einer Feier rast der 18-jährige Max frontal gegen einen Baum. Er ist sofort tot. Seine Schwester, seine Freundin und sein bester Freund, die mit im Auto saßen, überleben schwer verletzt. Wollte Max sterben? Warum hat er den Lebensmut verloren? Dieser Frage stellen sich seine Familie, seine Freunde und Lehrer. Jeder, der hier zu Wort kommt, fühlt eine Mitschuld am Tod des Gymnasiasten oder macht sich Vorwürfe, Warnsignale und Hilferufe von Max überhört zu haben. Max selbst schildert aus seiner Sicht die letzten Monate vor seinem Tod. Seine Verzweiflung, den hohen Anforderungen, die seine Eltern an ihn stellten, dem Leistungsdruck der Schule und den Erwartungen seiner Freunde nicht gewachsen zu sein. Am Ende fühlte Max sich allein gelassen und in den Tod getrieben. Einfühlsam und differenziert spürt dieser Roman der tiefen Lebenskrise von Max nach. Dabei erkennt im Rückblick jeder der Betroffenen, was er selbst anders und besser hätte machen können. Durch die vielen Gespräche, die dabei eingefangen werden, spricht dieses Buch junge Leserinnen und Leser auf direkte, emotionale Weise an und macht nachdenklich. Besonders empfehlenswert erscheint es auch deshalb, weil es nicht bei Trauer und Verzweiflung stehen bleibt, sondern aufzeigt, dass auch nach Max' Tod eigene Lebensperspektiven möglich und notwendig sind.
Lotte Husung
rezensiert für den Borromäusverein.
Dann mach ich eben Schluss
Christine Fehér
cbt (2013)
411 S. : Ill.
fest geb.