Bird Girl
Während die 11-jährige Dezember von einer Pflegefamilie zur nächsten weitergereicht wurde, hat sie es geschafft, das Geheimnis ihres Lebens nie preis zu geben: Ihr wahres Ich ist das eines Vogels. Auf dem Rücken hat sie eine Narbe, unter der sich ihre Flügel verbergen und eines Tages wird sie nicht mehr von den Bäumen fallen auf die sie klettert, sondern davonfliegen. Als sie zu Eleanor kommt, scheint es sich um eine weitere Pflegestelle zu handeln. Doch Eleanor ist anders. Selbst durch Wunden der Vergangenheit verletzt, vermag sie es, einfühlsam und verständnisvoll auf Dezember zuzugehen. In der neuen Schule lernt Dezember Cheryllynn kennen die, ebenfalls Außenseiterin, Dezember vorbehaltlos als ihre Freundin annimmt. Doch kann sich Dezember auf diese Menschen verlassen oder wird sie wieder enttäuscht werden? Bei einer Tierauffangstation hat sie Verantwortung für den Greifvogel Henrietta übernommen, dem sie das Fliegen erneut lehrt. Diese Aufgabe gibt ihr einen ersten Grund, bei Eleanor zu bleiben. - Die Geschichte ist aus der Dezembers Sicht erzählt, die von ihrer Mutter verlassen und verletzt wurde und sich ihre eigene Geschichte zusammengeträumt hat. Eine Geschichte, die tief berührt ohne kitschig zu sein, berührend und philosophisch und doch flüssig zu lesen. Das Kinderbuchdebüt der kalifornischen Autorin erzählt von Schmerz und bösen Erinnerungen und Strategien damit umzugehen. Ein preisverdächtiges, grandioses Buch für Kinder und Erwachsene.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Bird Girl
Sandy Stark-McGinnis ; aus dem amerikanischen Englisch von Catrin Frischer
cbj (2021)
253 Seiten
fest geb.