Ein Versteck im Himmel
Es gibt schon viele Jugendromane, die von der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg handeln. Doch dieses Buch ist wirklich sehr lesenswert, da es eine spannende, berührende und recht ungewöhnliche Geschichte eines jüdischen Jungen erzählt. Der zehnjährige Jascha flieht im letzten Augenblick vor den Nazis, die seine Verwandten abholen. Er findet schließlich Schutz im Kirchturm, in dem ihn der Glöckner, der in dem Buch "der Einarmige" genannt wird, erst sehr abweisend und grob behandelt, ihn aber mit der Zeit doch ins Herz schließt und ihm tatkräftig hilft, sich zu verstecken. Das ist nicht einfach, da er immer wieder von der Polizei gesucht wird und die Stadt immer öfter von Bombenanschlägen heimgesucht wird. Jascha denkt oft an seinen Bruder, der rechtzeitig in die USA emigrieren konnte und dem er versprochen hatte zu überleben. Zum Schluss gibt es einen überraschenden Zeitsprung, bei dem Jascha als alter Mann einer Abiturientin hilft, die zuvor versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Worterklärungen und eine Zeittafel helfen auch den mit der Thematik noch weniger vertrauten jungen Leserinnen und Lesern, sich gut in der Geschichte zurechtzufinden. Sehr empfehlenswert!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Ein Versteck im Himmel
Irma Krauß
cbj (2011)
158 S. : Ill.
kt.