Du bleibst du, und ich bleib ich
Um es gleich vorwegzunehmen: Der Ratgeber will keine Entscheidungshilfe geben, ob man seine Angehörigen nun selbst pflegen soll oder nicht. Er kann jedoch helfen, bei der Pflege die Balance zu halten, um sich nicht selbst zu verlieren. Wie geht man mit negativen Emotionen um? Was tun, wenn man fast schon am Ende seiner Kräfte steht? Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Denn obwohl sie als Leiterin einer sozialen Pflegeeinrichtung selbst vom Fach ist, führte die Situation mit den eigenen Eltern sie an ihre Grenzen. Der vorliegende Ratgeber ist wohl gerade deshalb eine wohltuende Mischung aus vielen Fallgeschichten mit intensiver Betrachtung der fachlichen und emotionalen Komponenten. Gerade Letztere sind immer noch Tabuthemen. Gefühle wie Ekel, Scham, Gewalt, Sexualität, Rollentausch und Einsamkeit werden angesprochen und in vielfältiger Hinsicht Hilfestellungen gegeben. Ein wichtiges Buch, das überall stehen sollte!
Lieselotte Banhardt
rezensiert für den Borromäusverein.
Du bleibst du, und ich bleib ich
Corinna Kohröde-Warnken
Gütersloher Verlagshaus (2019)
221 Seiten
fest geb.