Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft
Jeremy Rifkin ist einem breiten internationalen Publikum durch verschiedene Beststeller bekannt. In seinem visionären Buch stellt er bemerkenswerte Thesen auf: Der Kapitalismus höhle sich durch die rasante Geschwindigkeit der Entwicklung selbst von innen her aus. Durch das Internet verbreiten sich Informationen so schnell und kostengünstig, dass sich viele Investitionen nicht mehr lohnen, weil sich die notwendige Amortisationszeit durch die Richtung Null Grenzkosten (die Kosten, die bei der Produktion einer zusätzlichen Mengeneinheit eines Produktes entstehen) tendierende Verbreitung zu stark verkürzt. Neue Wirtschaftsmechanismen werden und müssen sich demnach etablieren. Das Teilen und die Nutzung treten anstelle des beim aktuellen Kapitalismus so zentralen "Besitzen". - Eine spannende Lektüre mit vielen nachdenkenswerten Ideen und Impulsen. Die Ausführungen sind verständlich lesbar, wirtschaftliche Kenntnisse sind allerdings bei einzelnen Passagen hilfreich. Nur die Zukunft wird zeigen, welchen Weg Wirtschaft und Gesellschaft gehen. Es wäre sicher positiv, wenn gemeinschaftliche Aspekte in einer globalisierten Wirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen würden. Für einen breiten Personenkreis empfehlenswert.
Daniel Trutwin
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft
Jeremy Rifkin
Campus-Verl. (2014)
525 S.
fest geb.