Finnisches Feuer
Die Schwestern Vera und Mira sind grundverschieden. Vera ist nicht so puppenhaft und lieb wie Mira und will sich nicht weiter einem Frauen verachtenden Regime im Finnland der nahen Zukunft unterordnen. Wo alle Bürger Finnlands ruhiggestellt sind,
seit das Gesundheitsamt die Staatsgewalt übernommen hat. Es gibt keine Handys, dafür aber überall Überwachungskameras. Vera kommt über einen Geliebten in Kontakt mit einer Untergrund-gruppe, die weiß, wie man mithilfe von Chilischoten richtig high wird und die heimlich diese 'Droge' anbaut. Aber die Schoten sind nicht nur eine Droge: Mit ihrer Hilfe kann man in den Kopf anderer Menschen schlüpfen und so kommt Vera auf die Spur ihrer verschwundenen Schwester Mira, die gar nicht gestorben ist, wie es offiziell heißt. - Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um eine Parabel auf einen Überwachungsstaat - und gleichzeitig um einen schrägen Roman über weibliche Lebensentwürfe in einer männlich dominierten Gesellschaft. Für alle Bestände geeignet. (Übers.: Stefan Moster)
Jutta Weber
rezensiert für den Borromäusverein.

Finnisches Feuer
Johanna Sinisalo
Tropen (2014)
317 S.
fest geb.