Des Menschen Wolf
Was passiert, wenn man aus Versehen den Sohn eines Mafiabosses umbringt? Der besagte Mafiaboss plant seine Rache am Mörder des Sohnes und da der Mord am Mörder nicht ausreichend erscheint, wird zusätzlich noch ein Profikiller auf die drei Söhne des Mörders angesetzt. So kommt es, dass die Brüder Al, Nick und Leo jeweils an ihrem 42. Geburtstag, im gleichen Alter wie der Sohn des Mafiabosses, umgebracht werden sollen. Mit viel schwarzem Humor und teilweise recht derber Sprache, ganz im Stil eines Vorzeige-Mafiosi aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wird erzählt, wie die drei zukünftigen Opfer versuchen dieser Schlinge zu entgehen. Gleichzeitig bekommt der Leser regelmäßige Einblicke in das Leben des Auftragsmörders und die penible Planung der drei Morde. Apostolos Doxiadis zeichnet im Laufe der Geschichte die Charaktere auf einmalig trockene Art. Dabei sind die vier Hauptfiguren der Geschichte bei weitem keine Sympathieträger. Genau das will der Autor aber erreichen, ist eines der Leitmotive doch die Frage: Kann ein schlechter Mensch zu einem guten Menschen werden? Dieser Rachefeldzug der ganz anderen Art bietet für alle, die sich in die Welt der Mafiabosse einfinden können, eine unterhaltsame und spannende Lektüre. (Übers.: Barbara Heller)
Hannah Vogel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Des Menschen Wolf
Apostolos Doxiadis
Tropen (2017)
319 S.
fest geb.