Die Mauer

Ein Mann steht auf einer Mauer und soll das Land gegen Eindringlinge, "die Anderen", verteidigen. Ganz England ist von einer 10.000 km langen Mauer umgeben, auf der junge Erwachsene zwei Jahre Dienst ableisten müssen. Die klimatischen Bedingungen Die Mauer haben sich durch Umweltkatastrophen derart verändert, dass das Überleben in großen Teilen der Welt unmöglich geworden ist. Der Ich-Erzähler Kavanagh schildert den harten Alltag eines Verteidigers, die grausame Kälte und den Wind, die Angst vor den Anderen, die unter Einsatz ihres Lebens versuchen, die Mauer zu überwinden. Seine Einsatztruppe wird langsam zu seiner Familie und er verliebt sich in Hifa. Das Gesetz der Mauer sieht vor, dass für jeden Eindringling ein Verteidiger hinaus aufs Meer geschickt wird. Nach einem furchtbaren Angriff trifft Kavanaghs Truppe dieses Schicksal. Sie sind plötzlich selber zu "Anderen" geworden und irren über das Meer. - Lanchester hat eine hochaktuelle, spannende Dystopie geschrieben, in der er brisante, aktuelle Themen wie Migration und die Abschottung Englands und Europas verarbeitet. Der gesellschaftlichen Kälte setzt der Autor eine wunderbar klare und poetische Sprache entgegen. Lesenswert für alle Bestände. (Übers.: Dorothee Merkel)

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Mauer

Die Mauer

John Lanchester
Klett-Cotta (2019)

320 S.
fest geb.

MedienNr.: 913475
ISBN 978-3-608-96391-5
9783608963915
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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