Der Rabengott
Als sein Vater verschwindet, wird Lord Mawat nach Vastai gerufen, um dessen Nachfolge als Statthalter anzutreten. Doch als er die Stadt erreicht, hat sich sein Onkel Hibal bereits zum Herrscher erhoben. Angeblich ist Mawats Vater verschwunden und seiner
Verpflichtung, sich nach dem Tod des Raben, durch den der Rabengott spricht, selbst zu töten, nicht nachgekommen. Mawat gelingt es schließlich, zusammen mit seinem Adjutanten Eolo, eine Verschwörung Hibals aufzudecken, der versucht, den Rabengott zu töten, um seine eigene Herrschaft zu erweitern. – Leckie entwirft eine Fantasy-Welt, in der Götter nicht nur die Geschicke der Menschen beeinflussen, sondern auch gegeneinander um Macht und Einfluss kämpfen. Erzählt wird die Geschichte von einer der Gottheiten, einem Stein, der am Ende den Krieg der Götter für sich entscheidet. Seine Reflexionen erläutern die Hintergründe und spiegeln das Verhältnis der Menschen zu ihren Göttern. Die Götter gewähren den Menschen, je nach Laune und Stärke, Unterstützung, benötigen aber auch deren Opfer, um zu überleben. Die Autorin entwirft auf diese Weise nicht zuletzt ein Gleichnis über das Verhältnis zwischen Herrscher und Untergebenen.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Rabengott
Ann Leckie ; aus dem Englischen von Michael Pfingstl
Klett-Cotta (2024)
359 Seiten : Illustrationen
fest geb.