Die Abwärtstreppe rauf

Dieser aus Briefen, Rundschreiben, Notizzetteln und Schülerkritzeleien zusammengesetzte Roman erschien in den USA zum ersten Mal 1964 und hat sich seitdem zum Klassiker entwickelt. Die junge, idealistische Lehrerin Sylvia Barrett kommt höchst motiviert Die Abwärtstreppe rauf frisch von der Universität an eine High School in einem problematischen Bezirk von New York City. Sie stellt bereits am ersten Tag fest, dass ihr Vorhaben, in der Schülerschaft die Liebe zur Literatur zu wecken, von unzähligen Merkblättern, alphabetisch zu sortierenden Papierfluten, fehlenden Tischen und Stühlen, verschwundenen Tafelwischern, übereifrigen Verwaltungsangestellten und nicht zuletzt von der Gleichgültigkeit vieler Teenager vereitelt zu werden droht. Die Probleme letzterer, das muss sie schnell erkennen, lassen sich weder mit Chaucer noch Shakespeare lösen. Sylvia denkt zunächst ans Aufgeben, merkt dann aber, wie wichtig es ist, zu bleiben und ihre Schützlinge nicht im Stich zu lassen. Dadurch, dass sich die Handlung aus so vielen unterschiedlichen Schnipseln zusammensetzt, ergibt sich ein berührendes, lustiges, spannendes und (leider) auch heute noch realistisches Bild des Schulalltags. Ein keinesfalls nur für Lehrerinnen sehr unterhaltsames Buch, das im Gedächtnis bleibt, auch durch die brillante Übersetzung aus dem Amerikanischen.

Julia Heß

Julia Heß

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Abwärtstreppe rauf

Die Abwärtstreppe rauf

Bel Kaufman ; aus dem Amerikanischen von Alexandra Berlina
Frankfurter Verlagsanstalt (2022)

440 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 610985
ISBN 978-3-627-00301-2
9783627003012
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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