Der irische Freund

Durch einen Racheakt traumatisiert, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, flieht der junge Bautischler Vid Cosic aus Belgrad nach Irland. Hier möchte er Land und Leute kennenlernen und eine neue Heimat finden. Durch Zufall macht er die Bekanntschaft Der irische Freund des Anwalts Kevin Concannon. Die beiden Männer freunden sich an. Als Kevin Vid einmal übertrieben gewaltsam verteidigt und einen Arbeitskollegen des Serben krankenhausreif prügelt, fällt der Verdacht auf Vid und es kommt zur Anklage. Dieser hat als Immigrant nur sehr wenig Selbstbewusstsein und fühlt sich Kevin gegenüber zur Loyalität und Verschwiegenheit verpflichtet. Wie um sich freizukaufen, beauftragt Kevin Vid mit zahlreichen Arbeiten im Haus der Concannons. Der Serbe lernt Kevins Mutter Rita und seine Schwestern Ellis und Jane kennen. Der Bautischler fühlt sich bald zur Familie zugehörig. Doch mit der Zeit begreift er, wie trügerisch seine Gefühle waren und dass die Concannons die Bedingungen ihrer Beziehung zueinander diktieren. Vid findet heraus, dass es ein Familiengeheimnis um eine Verwandte gibt, die auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Doch Vid darf nicht zu neugierig sein. Als es schließlich darauf ankommt, Farbe zu bekennen, distanziert sich Kevin von Vid und stößt ihn weit von sich. Dieser fühlt sich verraten und zieht sich tief enttäuscht zurück. Ein eindringlicher Roman über Treue und Verrat, Heimat und Fremde. Der irische Autor, der eine deutsche Mutter hat, vermittelt sehr gut, wie ein junger Immigrant sich stets unterlegen und schuldig fühlt und oft vergeblich die zahlreichen Hindernisse des alltäglichen Lebens zu umschiffen versucht. Sehr empfehlenswert. (Übers.: Henning Ahrens)

Birgit Fromme

Birgit Fromme

rezensiert für den Borromäusverein.

Der irische Freund

Der irische Freund

Hugo Hamilton
Luchterhand (2011)

284 S.
fest geb.

MedienNr.: 344491
ISBN 978-3-630-87300-8
9783630873008
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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