Der Sommer hat lange auf sich warten lassen

Die 90-jährige Margarethe verlässt heimlich mit dem Rollstuhl das Altersheim, um sich mit ihrer Tochter Lena zu treffen. Von Basel aus fährt sie mit dem Zug Richtung Frankfurt nach Bergen-Enkheim. Dort verbrachte sie eine glückliche Kindheit, die Der Sommer hat lange auf sich warten lassen durch den plötzlichen Tod der Eltern abrupt endete. Es folgte der Umzug zu Verwandten nach Wien. Max, den sie nach dem Zweiten Weltkrieg kennenlernen und heiraten wird, wächst in sehr einfachen Verhältnissen in Österreich auf. Nach den Arbeiteraufständen 1934, an denen seine Eltern sich beteiligten, verschickten sie ihre zwei kleinen Söhne aus Angst vor Repressalien heimlich nach Moskau. Durch einen glücklichen Umstand konnten die Kinder vor Kriegsbeginn wieder in die Heimat zurückkehren. Max muss in den Krieg ziehen und kehrt traumatisiert zurück. Margarethe, die als Hilfskrankenschwester arbeitet, wird durch russische Soldaten schwer misshandelt. Lena, die zusammen mit ihrem Mann in London lebt, leidet unter der schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter. Auf ihrer Reise nach Frankfurt lässt Margarethe die Stationen ihres Lebens Revue passieren. - Melitta Breznik lässt in ihrem einfühlsam verfassten Roman die drei Protagonisten zu Wort kommen, die ihr Schicksal jeweils aus ihrer Erlebens-Perspektive erzählen. Ein Stück Zeitgeschichte und allen Büchereien sehr zu empfehlen.

Elfriede Bergold

Elfriede Bergold

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen

Der Sommer hat lange auf sich warten lassen

Melitta Breznik
Luchterhand (2013)

251 S.
fest geb.

MedienNr.: 389239
ISBN 978-3-630-87398-5
9783630873985
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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