Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten
Urgroßmutter Henrike wird 1900 geboren, wächst als älteste Tochter einer Bauernfamilie auf, übernimmt schließlich den Hof. Nach dem Krieg heiratet sie Georg. Ihr Sohn Benedikt verschläft seine Kindheit. Ganz anders Tochter Hilde, die schwanger
wird und ihrem Mann in die Stadt folgt. Sie bekommt drei Kinder, zwei Jungen und ein ungewolltes Mädchen, das schließlich die Mutter der Ich-Erzählerin wird. – Anna Maschik erzählt knapp, in Bildern und mit einem Hauch Magie vom Leben auf dem Hof, von Lieblingskindern und der Fremdheit untereinander. Vom Überleben in Kriegszeiten. Von der Sehnsucht, die schließlich wieder aufs Land zurückführt. Von Prägungen durch die Familiengeschichte, die nur schwer zu durchbrechen sind. Eine ungewöhnliche Art zu schreiben, ein ungewöhnlicher Roman mit einer drastischen Einstiegsszene: Die Ich-Erzählerin beschreibt, wie sie ein Schaf schlachtet. Der Verlag bewirbt Maschik als "Entdeckung einer großen literarischen Stimme". Durchaus zurecht.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten
Anna Maschik
Luchterhand (2025)
238 Seiten
fest geb.