Im Sturm
Nach "Im Feuer" ist "Im Sturm" der zweite Fall für die schwedische Ermittlerin Lilly Hed. In Nordschweden, genauer gesagt in Skageby, wird ein alter Mann ermordet und die örtlichen Behörden treten bei den Ermittlungen auf der Stelle. Da der Fall
bereits das mediale Interesse erregt, wird eine sogenannte "Speerspitze" an Topermittlern aus Stockholm in den Norden geschickt. Mit dabei ist Lilly Hed. Kurz nach deren Ankunft fegt ein heftiger Sturm über das Land und schneidet das kleine Örtchen für Tage von der Außenwelt ab. Als dann weitere Morde geschehen, wird die Jagd nach dem Täter für Kommissarin Hed brenzlig. Wie schon im ersten Band ist eine Naturkatastrophe als Folge des Klimawandels eng mit der Handlung des Kriminalromans verwoben. Waren es zuvor heftige Waldbrände, die eine Spurensuche erschwerten, ist es wenige Monate später ein starker Sturm. Es empfiehlt sich die Reihenfolge der Bücher einzuhalten, auch wenn es für das Verständnis der Handlung nicht zwingend notwendig ist. Ein weiteres, weit weniger offensichtliches Thema dieses Kriminalromans ist die Bindung zwischen Mutter und Kind. Diese wird in verschiedenen Handlungssträngen und unterschiedlichen Konstellationen thematisiert und dürfte auch noch im folgenden Teil der Reihe Thema sein. Damit bleibt sich die schwedische Autorin treu und verarbeitet, wie schon im ersten Teil der Serie gesellschaftlich aktuelle Themen in einer spannenden Krimihandlung. Dies gelingt ausgesprochen gut, denn auch der zweite Band hält einige Wendungen bereit, die nicht immer vorhersehbar sind. Die Reihe ist als Serie angelegt - bereits dieses Jahr (2024) wird mit "In der Erde" der dritte Band auf Deutsch folgen.
Sebastian Heuft
rezensiert für den Borromäusverein.

Im Sturm
Pernilla Ericson ; aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger
Fischer Scherz (2023)
Lilly Hed ; 2
427 Seiten
fest geb.