Aufgetrennte Tage

Sie geht ohne Geld aus dem Haus und ohne Hut. Es fällt ihr schwer, den Alltag zu bewältigen. Der fast 70-jährigen Marianne passieren viele "peinliche Dinge", obwohl sie sich Erinnerungszettel schreibt. Vor kurzem ist ihr Mann gestorben. Die Treppe Aufgetrennte Tage ist er heruntergestürzt. Seitdem lebt Marianne alleine. Und "die Kleine", ihre Tochter Friederike, meldet sich nicht. Im Mittelpunkt steht die Geschichte einer Frau, die zunehmend dement wird und sich immer mehr in die Welt der Erinnerungen zurückzieht. Gekonnt verwebt die Autorin die Krankheitsgeschichte mit der bedrückenden Lebensgeschichte von Marianne. Geschildert wird das freudlose Zusammenleben mit einem jähzornigen Mann. Und die Beziehung zu Friederike liegt seit langem im Argen. Seit dem Tod ihres Vaters muss die Tochter sich um ihre Mutter kümmern und sich ihren Gefühlen ihr gegenüber stellen. - Eine eindringliche und beklemmende Mutter-Tochter-Geschichte mit kenntnisreichen Details über den verheerenden Verlauf einer Demenz-Erkrankung. Empfehlenswert.

Carmen Planas Balzer

Carmen Planas Balzer

rezensiert für den Borromäusverein.

Aufgetrennte Tage

Aufgetrennte Tage

Gudrun Seidenauer
Residenz-Verl. (2009)

264 S.
fest geb.

MedienNr.: 309030
ISBN 978-3-7017-1514-5
9783701715145
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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