Ich bin, wer ich war

Demente Menschen nicht auf ihre Krankheit zu reduzieren, ihnen Respekt statt Mitleid entgegenzubringen und Verantwortung zu übernehmen, ist das Anliegen dieses Buches und seines Herausgebers, Erich Fenninger. Der Chef der Volkshilfe Österreich hat Ich bin, wer ich war gemeinsam mit den Autorinnen Dagmar Fenninger-Bucher, Teresa Millner-Kurzbauer und Fotograf Jürgen Pletterbauer dieses einzigartige Buch geschaffen. Starke Persönlichkeiten erzählen darin aus ihrem Alltag, von der Routine und den Highlights, von Stimmungen, Depressionen, Ängsten, aber auch von Liebe und Zuwendung. Es ist außerordentlich erstaunlich, was einfühlsame Interviewer den kranken Menschen entlocken können. Die Vergangenheit wird lebendig, aus Schilderungen der Gegenwart ist die Auswirkung der Krankheit erfahrbar. Den Kontrast unterstreichen eindrucksvolle Fotos. Gemeinsam ist allen das große Vergessen, dennoch gibt es noch Individualität. Die Probleme der pflegenden Angehörigen treten deutlich zu Tage. Auch für deutsche Leser ist der allgemeine Serviceteil mit Fakten zu Prävention, Diagnostik, Betreuung und Pflege gut brauchbar. Ein schönes (und preiswertes) Buch, für alle Bestände empfohlen.

Gudrun Schüler

Gudrun Schüler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ich bin, wer ich war

Ich bin, wer ich war

Erich Fenninger (Hg.)
Residenz-Verl. (2014)

287 S. : Ill. (z.T. farb.), graph. Darst.
fest geb.

MedienNr.: 406218
ISBN 978-3-7017-3332-3
9783701733323
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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Auszeichnung: Sachbuch des Monats