Erzherzogin Sophie

Ingrid Haslinger versucht in dieser Biografie, das Leben von Erzherzogin Sophie (1805-1872), der Mutter Kaiser Franz Josephs (1830-1916), anhand von historisch relevanten Zeugnissen darzustellen. Dabei stützt sie sich auf den persönlichen Nachlass Erzherzogin Sophie der Erzherzogin, zu dem zahlreiche Briefe, über 100 Tagebücher, Theaterzettel, Zeitungsausschnitte, Rezepte und Notizen gehören. Trotz dieser Materialfülle schlüsselt sich das Leben Sophies nicht restlos auf, denn einige Unterlagen gingen im Zweiten Weltkrieg verloren, andere befinden sich noch in Privatbesitz. Aus umfassenden Recherchen, die eine Fülle objektiver Fakten und Gegenüberstellungen unterschiedlicher Aussagen in den Mittelpunkt stellen, bezieht die Autorin ihre subjektive Interpretation dieser historisch hoch umstrittenen Frau. Erzherzogin Sophie - hochgelobt als kluge und fürsorgliche Mutter ihrer Söhne, verurteilt als herrschsüchtige und böse Schwiegermutter der verehrten Kaiserin Elisabeth (1837-1898) - war sicherlich eine politisch im Hintergrund agierende Frau, die aufgrund des engen Verhältnisses zu ihrem Sohn ihre Vorstellungen - selbst im privaten Bereich - großteils umsetzen konnte, auch rücksichtslos gegen familiäre Widerstände und politische Vernunft. Obwohl Haslinger ein differenziertes Bild der Erzherzogin erarbeitet und sich eher für eine positive Beurteilung ausspricht, erscheint sie dennoch als "der einzige Mann am Wiener Hof". Ohne Einschränkung zu empfehlen!

Inge Hagen

Inge Hagen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Erzherzogin Sophie

Erzherzogin Sophie

Ingrid Haslinger
Residenz-Verl. (2016)

251, [16] S. : Ill. (z.T. farb.), Kt.
fest geb.

MedienNr.: 832623
ISBN 978-3-7017-3399-6
9783701733996
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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