Lise Meitner

Die Wissenschaftlerin von Weltrang (1878-1968) wurde in eine liberal-jüdische Wiener Familie geboren, promovierte 1906 als zweite Physikerin an der Universität Wien und erlebte hier den ihren Lebensweg prägenden Lehrer Ludwig Boltzmann. Im Jahr Lise Meitner 1908 wurde sie in Wien evangelisch getauft. Kurz vorher (1907) aber kam sie schon zu Max Planck nach Berlin - hier erforschte sie erfolgreich und über 20 Jahre lang zusammen mit Forschern wie James Frank, Otto Hahn und Gustav Hertz die Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlung. Meitner (österreichische Staatsbürgerin) floh nach dem "Anschluss Österreichs" 1938 nach Stockholm, hielt aber Verbindung zu Hahn und Straßmann und lieferte den beiden brieflich (!) die entscheidende Idee zur Deutung der später so folgenreichen Kernspaltung. Kriegs- und Nachkriegszeit belasten sie sehr; und auch nur Otto Hahn alleine erhielt 1945 den Nobelpreis (aus zum Teil bis heute undurchsichtigen Gründen ...). Später dann wird die Physikerin Meitner aber bis zu ihrem Lebensende mannigfach und groß geehrt. - Für diese Biografie standen den österreichischen Wissenschaftsredakteuren Rennert und Traxler eine intensive Meitner-Korrespondenz und auch viel weiteres bisher unveröffentlichtes Material zur Verfügung; ihr leicht und spannend lesbares und formelfreies Buch ist in seiner Art ein richtiger Schatz geworden! Für alle besonders Interessierten sehr empfehlenswert.

Gertraud Roth

Gertraud Roth

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Lise Meitner

Lise Meitner

David Rennert ; Tanja Traxler
Residenz-Verl. (2018)

220 S.
fest geb.

MedienNr.: 908373
ISBN 978-3-7017-3460-3
9783701734603
ca. 27,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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