Mich in meinem Leben finden

Man kann es nicht sagen, was zuerst da war: die autobiografischen Erlebnisse der Autorin oder die Zitate von Victor E. Frankl und Ignatius von Loyola. Alles harmoniert miteinander, auch wenn der Begründer der Logotherapie und der Existenzanalyse bzw. Mich in meinem Leben finden der Ordensgründer und Mystiker in Zeiten lebten, die 400 Jahre auseinanderliegen. Die Autorin, die das Tiroler Institut für Logotherapie und Existenzanalyse leitet und viele Menschen auf der Suche nach Sinn in ihrem Leben begleitet, behandelt in jedem Kapitel ein menschliches Problem, wie z.B. "Der Versuch, ohne Feindbilder zu leben", und entwickelt aus den genannten Zitaten der prominenten Männer einen Impuls des Umgangs damit. Sie möchte Wegweisungen geben und persönlich berühren. Ob dies gelingt, muss jeder selbst entscheiden. Die Kluft zwischen den sehr allgemein gehaltenen Problemstellungen und den z.T. sehr alltäglichen Erfahrungen der Autorin ist vielfach tief und unvermittelt. Auch erscheinen die Themen der Kapitel eher zufällig aneinandergereiht und einen thematischen roten Faden sucht man vergeblich. Erschwerend kommt der Nominalstil hinzu, der in vielen Kapiteln den Lesefluss eher stört. Wenn überhaupt nur sehr großen Beständen zu empfehlen.

Lioba Speer

Lioba Speer

rezensiert für den Borromäusverein.

Mich in meinem Leben finden

Mich in meinem Leben finden

Inge Patsch
Tyrolia-Verlag (2019)

140 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 597912
ISBN 978-3-7022-3747-9
9783702237479
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
Diesen Titel bei der ekz kaufen.