Urlaub ahoi
Während die meisten Familien in den Sommerferien verreisen, muss die junge Erzählerin mit ihren Eltern zuhause bleiben. "Ist doch egal, wo du bist. Auch wenn du wegfährst, nimmst du dich trotzdem überallhin mit", sagt der Vater. Das Mädchen verkriecht sich in seinem Zimmer und langweilt sich, und zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Irgendwann jedoch wird der Regen angenehm und interessant. Er beginnt, alles zu überfluten, und vor dem Haus entsteht ein gigantisches Meer. Das Mädchen liest alles über Weltmeere und taucht ein in eine Fantasiewelt, in der Wörter zwischen Korallen, Schildkröten und Pottwalen schwimmen. Am Ende versteht sie, was es bedeutet, überallhin zu reisen und doch bei sich zu bleiben. Die Geschichte verbindet geschickt die erzählerische und die bildliche Ebene, indem Zeichnungen und Text immer mehr ineinanderfließen und sich die klar begrenzte räumliche Struktur des Hauses auflöst zugunsten einer fluiden, traumartig-schwerelosen Wasserwelt. Für jüngere Kinder ist die Geschichte möglicherweise zu abstrakt, für ältere und alle in den Ferien daheim gebliebene Lese- und Wasserratten aber sehr zu empfehlen.
Vanessa Görtz-Meiners
rezensiert für den Borromäusverein.
Urlaub ahoi
Corinna Antelmann ; [Illustrationen:] Nadine Kappacher
Tyrolia-Verlag (2020)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5