Lenis Lied
Wien, 1948: Endlich darf Leni heim aus der ungeliebten Klosterschule. Aber im elterlichen Gasthaus und in der Schule ist es so ganz anders als erhofft. Der Vater ist ungeduldig und jähzornig ("das macht der Krieg", sagt die Mama) und droht, Leni wieder ins Kloster zu schicken. In der Schule gehen ihre Gedanken eigene Wege. Wie gut tut da die nette Nachbarin, die ihr die Tür zum Jazz öffnet und damit einen wichtigen Beitrag leistet, dass Leni ihre eigene Lebensmelodie findet. Doch diese zieht weg und auf der Suche nach ihr kommt sie mit zwielichtigen Gestalten und der überall gegenwärtigen Zerstörung in Berührung. - Das Schicksal der Hauptfigur steht sicher exemplarisch für die Kindheit in einer Großstadt wenige Jahre nach Kriegsende. Dies ist ein vollkommen anderes Aufwachsen, als es die heutigen Kinder kennen und erleben. Zeitlos hingegen ist sicher die Rolle der Musik, die Trost und Zuversicht schenken kann. Das Glossar vermittelt sowohl zeitgeschichtliches wie wienerisches Spezialvokabular. - Ab mittleren Beständen eine Lektüre, die berührt und lange nachhallt.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Lenis Lied
Susanne Orosz
Jungbrunnen (2013)
217 S.
kt.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12