Monster

Felix bedeutet "der Glückliche", aber Felix kann nicht mehr glücklich sein. Nicht, seit sein Schwimmtrainer, zu dem er aufgeblickt und der eine Vorbildrolle in seinem Leben gespielt hat, ihn nach dem Training unter der Dusche angefasst hat. Fortan Monster kann Felix nicht mehr zum Training gehen. Was bisher seine Freizeit fast vollständig in Anspruch genommen hat, ist nicht mehr möglich. Gleichzeitig setzt er alles daran, seinen Mitmenschen Normalität vorzuspielen. Gefangen in seinen Gefühlen von Selbstekel und Selbsthass wird er zunehmend aggressiver. Er schafft es weder, sich seiner Mutter, noch seinen Freunden zu öffnen. Als er es nicht mehr aushält, flüchtet er aufs Land zu seinen Großeltern und allein sein fast 100-jähriger Opa spürt, dass etwas nicht stimmt, aber er weiß auch: Manchmal sind Worte zu klein, um etwas zu beschreiben. Hilfe erreicht ihn von unvorhergesehener Seite, denn es gab schon mehr Zwischenfälle im Schwimmtraining. - Die in Köln lebende Autorin und Journalistin hat hier ein hervorragendes, wichtiges Buch geschrieben. Passagen mit Felix´ Innensicht wechseln mit der Erzählung ab und sind so feinfühlig und genau beschrieben, dass wir uns den Worten nicht entziehen können. In einem Nachwort werden wichtige Hinweise und Adressen zum Thema sexueller Missbrauch gegeben. Allen Büchereien unbedingt empfohlen.

Barbara Dorn

Barbara Dorn

rezensiert für den Borromäusverein.

Monster

Monster

Brigitte Jünger
Jungbrunnen (2021)

168 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 606505
ISBN 978-3-7026-5959-2
9783702659592
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
Diesen Titel bei der ekz kaufen.