Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten

Weihnachtsgeschichten der anderen Art - keine klebrige Rührseligkeit, sondern ein nüchterner Blick auf die Lebenswirklichkeit der Gegenwart. Fantastische Elemente wie ein sprechender Pflasterstein, ein zum Raben mutierter Mensch, ein Mann im Zug Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten auf dem Weg durch eine "Niemandsnacht" zeigen das einsame, festgefahrene Individuum. Geschenkerummel und die Dauerberieselung mit Weihnachtsliedern können die Sehnsucht nach Liebe und Nähe nicht erfüllen. Doch mitunter fällt es schwer, die Hoffnung zwischen den Zeilen zu finden. Wie gut, dass die letzte Geschichte des kleinen Erzählbandes mit der Einsicht endet, dass man einem Engel in Menschengestalt jederzeit begegnen kann. - Der österreichische Schriftsteller ist vor allem durch seine Kriminalromane mit dem Gendarmeriebeamten Simon Polt aus dem Weinviertel bekannt, etliche davon wurden vom ORF verfilmt. Sozialkritisch wie seine Krimis, sind auch die Weihnachtsgeschichten. Illustriert werden sie ausdrucksstark durch die minimalistischen Zeichnungen von Eva Keller. Für Leser in allen Beständen, die keine klassischen Weihnachtsgeschichten erwarten.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten

Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten

Alfred Komarek ; mit Illustrationen von Eva Kellner
Haymonverlag (2020)

173 Seiten : zahlreiche Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 601491
ISBN 978-3-7099-8106-1
9783709981061
ca. 17,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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