Warum wir noch hier sind

Etty ist tot, das 14-jährige Mädchen wurde von einem Hausbewohner brutal ermordet. Ihre Mutter Heide fühlt sich hilflos der Trauer ausgeliefert. Zur Seite stehen ihr ihre beiden Freundinnen Sophie und die Ich-Erzählerin. Sie versorgen Heide mit Warum wir noch hier sind Essen, helfen bei der Planung der Beerdigung und weinen gemeinsam. Die Erzählerin kümmert sich gleichzeitig um ihre betagte Großmutter, die den Alltag nicht mehr allein bewältigen kann. Sie organisiert Essen auf Rädern, besucht das Grab des Großvaters und begleitet die Oma zum Bestattungsunternehmen. Die alte Frau hat genaue Vorstellungen von ihrer eigenen Beerdigung. So glaubt sich die Erzählerin vom Tod verfolgt. Seit Ettys Tod fühlt sie sich als Frau nicht mehr sicher, überprüft Türschlösser und blickt über ihre Schulter. Sie regt sich über Leute auf, die mit dem Spruch „Meld dich, wenn du was brauchst“ keine Hilfe sind, und freut sich, wenn Freundinnen bei Heide Essen vorbeibringen. - Marlen Pelny hat keinen Krimi geschrieben. Einfühlsam schreibt sie über Trauer und Verlust, über die Lücke, die ein verstorbener Mensch hinterlässt, ohne dabei jemals sentimental zu werden. Und wenn die Ich-Erzählerin von ihrer Arbeit für „Bauer sucht Frau“ erzählt, kommt sogar Humor ins Spiel. Nach Gedichten und dem Buch „Liebe/ Liebe“ ist „Warum wir noch hier sind“ Pelnys zweiter Roman. Leicht zu lesen und dennoch tiefgründig!

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Warum wir noch hier sind

Warum wir noch hier sind

Marlen Pelny
Haymon Verlag (2023)

221 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 752099
ISBN 978-3-7099-8197-9
9783709981979
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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